ESRA ist das Psychosoziale Gesundheitszentrum und Partnerorganisation der IKG Wien.

Mag. Marcela Hricova, Teamleiterin des ESRA-Psycholoie-Teams über Gefühle und Körper

Wie sich Gefühle auf den Körper auswirken

Unsere psychischen Befindlichkeiten, unsere Gefühle und Gedanken setzen im Körper biochemische Prozesse in Gang, die das Immunsystem beeinflussen und körperliche Erkrankungen begünstigen können. Die Psychoneuroimmunologie erforscht diesen Zusammenhang zwischen Psyche, Nerven- und Immunsystem. Positive Zustände wie Freude oder Entspannung fördern die Ausschüttung von Botenstoffen wie Dopamin und Oxytocin, die das Immunsystem stärken. Dauerhafter Stress hingegen führt zur Freisetzung von Cortisol und entzündungsfördernden Zytokinen, was langfristig die Abwehrkräfte schwächt und chronische Entzündungen begünstigen kann.

Gefühle gehen in der Regel mit körperlichen Reaktionen einher. Wenn jemand unter sehr intensiven und langdauernden belastenden Gefühlen leidet, können diese zu körperlichen Fehlfunktionen führen. Auch frühkindliche, eventuell verdrängte, negative Erfahrungen, z.B. Verluste oder Vernachlässigung, können bei der Entstehung von chronischen Entzündungen im Erwachsenenalter eine Rolle spielen.

Die gute Nachricht ist, dass durch die Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit des Nervensystems, die sogenannte Neuroplastizität, eine gewisse Erholung möglich ist. Um diese Wechselwirkung zwischen Körper, Geist und Immunsystem im Alltag positiv zu beeinflussen, ist es wichtig, Stress abzubauen und emotionales Wohlbefinden zu fördern. Regelmäßige Achtsamkeits- und Entspannungsübungen wie Meditation oder autogenes Training können Entzündungswerte senken und die Aktivität von Immunzellen steigern. Auch das Pflegen sozialer Beziehungen stärkt das Immunsystem, während Einsamkeit und Dauerstress entzündliche Prozesse begünstigen.

Positive Emotionen wie Freude, Dankbarkeit oder Zuversicht wirken sich günstig auf die Gesundheit aus, während Ängste, Traurigkeit oder chronische Anspannung die Abwehrkräfte schwächen. Wer lacht, sich ausreichend an der frischen Luft bewegt, auf gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf achtet, unterstützt nicht nur seine körperliche, sondern auch seine psychische Resilienz.

Psychotherapeutische Ansätze können zusätzlich helfen, belastende Gedankenmuster zu verändern und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Es gibt eine Vielzahl an psychotherapeutischen Maßnahmen, deren Auswahl sich nach dem vorrangigen Therapieziel und der Persönlichkeit des Patienten richtet.

Letztlich geht es darum, einen ganzheitlichen Lebensstil zu führen, der Körper und Seele gleichermaßen berücksichtigt – denn seelische Balance trägt maßgeblich zur körperlichen Gesundheit bei.

Übung: Welche Warnsignale gibt mir mein Körper?

Erkennen Sie bei sich körperliche Schwachstellen? Bekommen Sie beispielsweise unter Belastung vermehrt Magenbeschwerden, Kopf- oder Rückenschmerzen? Oder sind Sie anfälliger auf Infekte?

  • Was hilft Ihnen, wenn Ihr Körper in dieser Weise reagiert?
  • Können Sie bereits vorbeugend etwas tun, damit nicht erst der Körper Warnsignale geben muss?
  • Überprüfen Sie belastende Situationen und deren Bewertung
  • Welche Bewältigungsmöglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung?
  • Brauchen Sie Unterstützung?
  • Was möchten Sie verändern?

Das ESRA-Team berät Sie gerne! Rufen Sie uns an und vereinbaren einen Termin: +43 (0)1 2149014, office@esra.at, www.esra.at. Wir sind für Sie da!

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