ESRA ist das Psychosoziale Gesundheitszentrum und Partnerorganisation der IKG Wien.

Verstärkte Ängste, Sorgen und Krisen bei Kindern: Hilfe und häufige Fragen

Lass uns reden, ruf uns an!

Mo – Do: 8:00 – 19:00
Fr: 8:00 – 14:00

ESRA Psychosoziales Gesundheitszentrum 
& Partnerorganisation der IKG
Tempelgasse 5, 1020 Wien

In Zusammenhang mit Krisen spüren Kinder, „dass da etwas ist“

Hinsichtlich der aktuellen schrecklichen Ereignisse in Israel und den Folgen: Auch hier spüren Kinder den „Schrecken“ und sie bekommen viel über Bilder, Nachrichten, soziale Medien mit.

Daher ist es wichtig, darüber zu reden und die Angst ernst zu nehmen. Statt dem Kind zu sagen: „Du brauchst keine Angst zu haben“, sollte man ihm sagen: „Es ist normal, in der Situation Angst zu haben. Auch ich habe Angst. Es wird alles gemacht, was möglich ist, um uns zu beschützen. Auch ich bzw. wir tun alles, damit du in Sicherheit bist.“

Es ist wichtig, Kindern Mut zu machen, sie zu bestärken, hinauszugehen. Für Kinder ist es wichtig, die Erfahrung zu machen, dass nichts passiert.

Wenn wir mit Kindern nicht über schrecklichen Ereignisse, und damit verbundenen Ängsten, reden und ihnen kindgerecht Antworten auf ihre Fragen geben, dann machen Kinder sich eigene Gedanken und Phantasien.

Wie gehe ich mit Fragen um?

  • Beantworten Sie Fragen offen und ehrlich.
  • Vermitteln Sie die zur Verfügung stehenden Informationen so sachlich und unaufgeregt wie möglich.
  • Versuchen Sie einerseits nicht, das Geschehene „kleinzureden“ oder „herunterzuspielen“, um Ihr Kind vermeintlich zu schützen. Äußern Sie andererseits aber auch nichts, was zusätzliche Ängste auslösen könnte.
  • Spekulationen über etwaige Folgen von Anschlägen und weitere befürchtete Terrorszenarien sind Kindern gegenüber unangebracht.

Woran erkenne ich, dass mein Kind sich sorgt?

  • Träumen, Verhaltensänderungen, Aggressionen, veränderte Essgewohnheiten, Rückzug, neue Spiele, die mit dem Angstthema zu tun habe

Was können die Eltern für ihr Kind tun?

  • Für Kinder ist es essentiell, sich zuhause sicher zu fühlen, Liebe, Geduld und Trost zu erfahren. Weiters besonders wichtig sind Bewegung, Spiele, Normalität, wo dies möglich ist. Hilfreich sind dabei Alltagsabläufe und Routinen beizubehalten — das gibt Kindern und Jugendlichen zusätzlich Sicherheit und Stabilität. In solchen Situationen sollten neue Herausforderungen für Kinder vermieden werden.

Was hilft bei Angst?

  • Beziehung: Für das Kind da sein, dem Kind das Gefühl geben, gut aufgehoben zu sein. Vertrauen vermitteln, damit Kinder über Belastendes sprechen können. „Wir lieben dich, so wie du bist. Nichts kann unsere Liebe zu dir zerstören. Wir stehen immer zu dir.”
  • Aufmerksamkeit: Es braucht Eltern, die merken und wahrnehmen, wie es dem Kind geht, ob es sich sorgt.
  • Zuhören: Oft ist Zuhören wichtiger als Reden. Hören Sie ihrem Kind zu. Worum geht es? Hat das Kind etwas mitbekommen? Hat es Fragen?
  • Einfühlungsvermögen: Wo steht das Kind, Was braucht das Kind von den Eltern? Möchte es beruhigt, getröstet werden oder möchte es Erklärungen und Antworten? Wenn es dir besonders schlecht geht, lass es mich wissen. — Ich kann dir Hilfe besorgen, es gibt Menschen, die haben gelernt, Kindern in solchen Situationen zu helfen. — Es geht gerade vielen Kindern so wie dir. — Wir helfen dir. Wir verstehen dich. Wir beschützen dich.
  • Symbolisieren: Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, seine Ängste symbolisch außerhalb von sich selbst sichtbar zu machen, z.B. durch Malen.
  • Vermitteln Sie Sicherheit: Mit Ruhe, Ehrlichkeit, Klarheit und einer sicheren Beziehung kann Sicherheit vermittelt werden. „Ich bin da, ich beschütze dich“
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